Eintauchen in Mozarts Musik mit Ad Libitum
Der in St. Valentin beheimatete Chor Ad Libitum gehört schon lange mit seinem Gründer Heinz Ferlesch zu den führenden Ensembles in der österreichischen Chorlandschaft. Mit Produktionen an führenden Konzerthäusern in ganz Europa und zahlreichen Preisen sind den Sängern die großen Chor-Orchester-Werke längst vertraut. Am Dienstag war das erfolgreiche Originalklangensemble Barucco mit seinen Barock-Spezialisten bei AK-Classic im Brucknerhaus mit am Werk, das mit seinem Klang die Musik Mozarts im Klangbild des Salzburger Meisters hörbar machte. Dem großen, festlichen Kyrie in d-Moll, KV 341, folgte leider keine Messkomposition, es steht eher als “Solitär” im Werkkatalog Mozarts. Es folgte die lateinische Motette “Exsultate, Jubilate” KV 165 mit großem Sopransolo, das in beeindruckend jugendlicher Frische von Elisabeth Wimmer mit geschmeidigen Koloraturen und textbetonten Rezitativen gestaltet wurde. Mit neuer, durchmischter Choraufstellung gelang das sehr bekannte “Ave Verum”, KV 618, das vom Chormeister in besonders langsamem Andachtstempo präsentiert wurde. Ganz anders zog Ferlesch die Zügel beim “Requiem” in der Dramatik der “Dies-irae-Sequenz” an und gab kaum Zeit zum Atemholen. Meisterhaft folgten ihm dabei der exzellente Chor und auch sein Streicherensemble. In dieser romantischen Tondichtung voll Schwermut und Ängsten meisterte das Solistenquartett (Elisabeth Wimmer/Sopran, Cornelia Sonnleithner/Alt, Daniel Johannsen/Tenor, Yorck Felix Speer/Bass) seinen Einsatz bravourös wie präzise und konnte im geführten Tempo die stimmliche Spannung gut durchhalten.
Großer Jubel und lang anhaltender Dank im ausverkauften Großen Saal.
C. Grubauer, Volksblatt, 13.12.2019