Wahrhaft große Jubel-Aufführung
Eröffnung des Attergauer Kultursommers in St. Georgen
Die festliche Blasmusik vor der Kirche in St. Georgen zur Eröffnung des Attergauer Kultursommers wurde auch eine Begrüßung für Landeshauptmann Thomas Stelzer, der mit Dank und Anerkennung für das Jubiläum von 40 Jahren, der künstlerischen Leiterin Mechthild Bartolomey die Landesauszeichnung in Silber überreichen konnte.
Die Aufführung von Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe wurde ein beeindruckendes Ereignis in der Pfarrkirche. Dort nahmen die Sängerinnen und Sänger des Chor Ad Libitum Aufstellung mit dem Originalklangorchester BARUCCO und dem Leiter und Dirigenten Heinz Ferlesch.
Das außerordentliche Werk von Bach mit seinen vierundzwanzig Musikstücken stellt an Ausführende und auch an die Zuhörer fast übermäßige Ansprüche. Der Aufwand an polyphoner Kunst, die Überfülle der musikalischen Gedanken mit lateinischem Text sind vor allem dem hier großartig agierendem Chor und der feurigen Animation von Ferlesch anvertraut.
Die Kunst der Textdeutlichkeit zeigte schon im archaischem Kyriethema samt folgender Fuge die exakte Chorarbeit, die mit scharf kontrastierendem Klangvolumen bestach. Für die wunderbar eingefügten Solostücke mit Arien und Duette konnte man im Sopran: Elisabeth Wimmer, Alt und Sopran II: Patricia Nolz, Tenor: Daniel Johannsen und Bass: Matthias Helm gewinnen. Mit reichlich farbiger und originaler Orchesterbesetzung glänzten neben den virtuosen Streichern die Flöten, Oboen, Fagotte, Trompeten und ein grandios schlackenloses Naturhorn, neben Orgel und stampfenden Pauken.
Immer wieder gelang besinnliches Innehalten im Wechsel mit einer geradezu ausgelassenen Fröhlichkeit, wie im Auferstehungs–Jubel „Et resurrexit“, oder in der majestätischen Wirkung des „Sanctus“ oder dem abschließenden „Agnus Dei“.
Für die wahrhaft große Jubel-Aufführung bedankten sich die Konzertbesucher mit lang anhaltendem Applaus.
Volksblatt, 18.7.2021