Ein pompöses Fest zur Eröffnung
Attergauer Kultursommer startet mit Händels „Alexanderfest“
Das Eröffnungskonzert des Attergauer Kultursommers mit Einführungsgedanken von Clemens Hellsberg und Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer gestaltete sich in der St. Georgener Pfarrkirche zu einem selten auf Konzertprogrammen stehenden „Alexanderfest“ aus dem Jahr 1736 — ein Großwerk des Komponisten Georg Friedrich Händel, als Oratorium für Soli, Chor und Orchester.
Lobenswerterweise nahm sich der Dirigent Heinz Ferlesch mit seinem exzellenten Chor ad Libitum dieses tragenden Chorwerks an. Die barocke Orchesterbegleitung mit „barucco“ ist mit sattelfesten Streicherklang und großartigen Naturhörnern, Trompeten, Posaunen und Pauken ausgestattet. In englischer Sprache gelingt dem bedeutenden Dichter des englischen Klassizismus, John Dryden, die Werkunterlage für diese Komposition, die weder Oratorium noch Oper ist, eigentlich keine richtigen Höhepunkte hat, aber doch Elemente beider Gattungen vereint. So gelingt ein musikalisch pompöses Fest, das Alexander der Große anlässlich der Eroberung der Stadt Persepolis gibt und dem griechischem Sänger Timotheus wunderbare Arien mit unterschiedlichen Aussagen, Freude, Erhabenheit, Mitleid und Liebe in den Mund legt. Das gut ausgewählte Solistentrio mit der dramatisch besetzten Cornelia Horak (Sopran), dem koloraturgeschmeidigen Daniel Johannsen (Tenor) und einem fundiert klingenden Matthias Helm (Bass), bietet große Gesangskunst zu den Schilderungen des Festes, bis die Welt der Antike versinkt und „Cäcilia“, die Heilige, auftritt, um mit der Macht der Musik in himmlische Höhen zu führen. Im restlos voll besetzten Kirchenraum gab es viel Bewunderung für alle Mitwirkenden und herzlichen Applaus für den guten Start des Attergauer Kultursommers.
Christine Grubauer, Volksblatt, 22.7.2018