Würdevolle Eröffnung des Valentinum
Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ wurde am Samstag zur Eröffnung des Valentinums mit dem Chor Ad Libitum und dem Barucco Klangorchester beeindruckend interpretiert.
Es ist vollbracht: Das Valentinum wurde mit einem Festakt und einem Konzert eröffnet. Zwar ist das Gebäude bereits seit einigen Monaten öffentlich zugänglich, aber sein Herz, der festliche Saal, wurde am Samstagabend erstmals dem Praxistest unterzogen. Dabei musste sich zeigen, ob dieser Konzertsaal im Veranstaltungszentrum zu einem Musikerlebnis beitragen kann.
Das erste Konzert im großen Saal mit der dunklen Innenverkleidung durften der Chor Ad Libitum und das Barucco Originalklangorchester unter der Leitung des renommierten Dirigenten aus St. Valentin, Heinz Ferlesch, geben. Was hätte hier besser gepasst als das glänzende Juwel sakraler Musik: Joseph Haydns „Die Schöpfung“. Das Oratorium thematisiert die Erschaffung der Welt und ist ein Meisterwerk der Musikgeschichte, das vor allem in den ersten beiden Teilen mitreißende Naturschilderungen entwickelt.
Heinz Ferlesch, überglücklich und hoch erfreut ob dieser würdevollen Aufgabe, führte den Chor und das Ensemble zu Beginn mit hoher Bedächtigkeit und konzentrierte sich auf die harmonischen und rhythmischen Besonderheiten der Einleitung, in der die Vorstellung vor der Erschaffung der Erde nachgezeichnet wird. Die Dramaturgie hin zum strahlenden Akkord zu den Worten „Und es ward Licht“ wurde mit großer Spannung und entsprechendem Ausdruck glänzend und mitreißend dargeboten. Die wunderbaren Tonmalereien, die ergreifende Themenführung und die zahlreichen Soli von Sopranistin Cornelia Horak, Tenor Johannes Bamberger und Bassist Stefan Zenkl bewirkten ein abgerundetes musikalisches Ganzes von selten gehörter Pracht. Das erste Konzert im Valentium ist nicht nur ein großer Erfolg, „Die Schöpfung“ wurde zu einem Glanzstück mit Esprit und strahlender Leuchtkraft im Herzstück des goldfarbigen Valentinums.
(Leopold Kogler, NÖN, 17.2.2023)